Hülseberg trauert um die Opfer der Kriege
Zusammen mit Stadtbrandmeister Michael Dirschauer, Ortsbrandmeister Holger Joost sowie den Feuerwehrkameraden Gerd und Heiko Finken versammelte sich Ortsvorsteher Klaus Sass auf dem Hülseberger Friedhof, um der unzähligen Opfer von Krieg, Terror und Gewalt zu gedenken und einen Kranz niederzulegen.
Der Volkstrauertag ist älter als die Bundesrepublik selber, so Klaus Sass. Er geht zurück auf einen Vorschlag des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, um an die Opfer des Ersten Weltkrieges zu erinnern, in der Hoffnung, dass die Erinnerung an den Schrecken und all das Leid eine Mahnung sei, die den Frieden sichern könne.
Heute, über 100 Jahre späterstellte Hülsebergs Ortsvorsteher fest, müssen wir zugeben, dass diese Hoffnung sich nicht erfüllt hat. Dem Ersten Weltkrieg folgte der Zweite Weltkrieg, der wieder Millionen von Menschen sinnlos das Leben kostete. Und 77 Jahre später tobt in Europa, in der Ukraine, seit 8 Monaten wieder ein Krieg. Ein völkerrechtswidriger Krieg verängstigt Millionen von Menschen, tötet Tausende, zerstört Häuser, Schulen, Krankenhäuser – die Infrastruktur ganzer Städte und Gemeinden. All das nur 1500 km oder 2 Flugstunden von hier. Russland hat den ukrainischen Himmel zur Quelle des Todes für Tausende von Menschen gemacht. Menschen müssen ihre Heimat verlassen, verlieren ihre Familien, brechen auf in eine ungewisse Zukunft ohne jegliche Sicherheit.
Unser ehemaliger Bundespräsident Richard von Weizsäcker hat vor dem Hintergrund der belasteten deutschen Geschichte einst gesagt: Wir werden vor denen, die heute verfolgt sind und bei uns Schutz suchen, die Tür nicht verschließen“.
Leider sehen das heute nicht alle Bürger in Deutschland so. Warum sonst brennen dieser Tage zwei Flüchtlingsunterkünfte in Mecklenburg-Vorpommern und in Sachsen.
Das, meine Damen und Herren, sind widerwärtige Taten und eine klare Aggression gegen alle Menschen in Not und das erschütternde Ergebnis von Hetze.
Das Gedenken der Toten ist für uns Mahnung, aus der Vergangenheit Schlüsse für die Zukunft zu ziehen und danach zu handeln. Wann immer und wo wir heute helfen können, wenn wir einen Beitrag leisten können, Versöhnung zu schaffen, wenn wir helfen können, Menschen vor Gewalt und Terror zu schützen, dann müssen wir es tun. Wir müssen moralisch handeln. Wir dürfen nicht wegschauen, nur, weil dies bequemer für uns wäre.
An Tagen wie heute ist es wichtig, so Klaus Sass abschließend, dass wir uns mit der Vergangenheit beschäftigen und uns erinnern, um zu verstehen, damit wir Schlüsse für unsere gemeinsame Zukunft ziehen und verantwortungsvoll mit dem Frieden umgehen.
Arbeiten wir gemeinsam daran, dass dem Bösen in unserer Welt stets genügend Gute entgegenstehen.